... und als Filmemacher
Mit dem Videofilmen beschäftige ich mich bereits seit 1994, als ich meinen
ersten Video8-Camcorder mit Mono-Tonaufzeichnung in den Händen hielt.
Zur Filmbearbeitung bzw. dem Filmschnitt, damals noch linear durchgeführt,
kamen ein einfaches Videomischpult, ein kleines Audiomischpult, ein
einfaches Genlock mit FBAS-Signalverarbeitung (Normal-Video), ein VHS-
Aufnahme-Videorekorder und ein handelsüblicher 34 cm-Röhrenfernseher als
Kontrollmonitor hinzu. Als Titelgenerator verwendete ich damals den
Homecomputer Comodore AMIGA 500 mit einer einfachen
Präsentationssoftware.
Mit meinem gesetzten Ziel, einigermaßen anspruchsvolle Filme zu machen,
besorgte ich mir damals sehr viel Literatur über den Fachhandel, die z.T.
heute noch in meinen Regalen steht, auch wenn sich die Film- und
Aufnahmetechnik und auch die Machart der Nachbearbeitung mittlerweile teils
grundlegend geändert hat.
Doch die verhältnismäßig schlechte Video8/VHS-Qualität bereits beim ersten
Kopiervorgang bewegte mich nach relativ kurzer Zeit dazu, einen Hi8-
Camcorder mit Stereoton-Aufnahme und einer weitaus besseren Bildqualität
anzuschaffen, um wenig später auch mein ganzes Videoequipment
zeitgemäß auf Y/C-Signalverarbeitung (Super-Video) umzustellen. Das
Equipment enthielt dann im Wesentlichen einen Schnittcomputer und
Effektgenerator, ein Y/C-Genlock, ein TBC (Time-Base-Corrector) und ein S-
VHS-Aufnahmerekorder zur Produktion von Masterbändern. AlsTitelgenerator
fand sich zwischenzeitlich ein Commodore AMIGA 1200 mit der
Videosoftware von proDAD ein.
Mit Ende der 1990er Jahre und dem Anbruch des Zeitalters der Digital-
Camcorder beschaffte ich mir die neue Panasonic NV-DX1 (professionelle
3CCD-Technik, die der Kamera den Beinamen “Königin der Nacht”
einhandelte) und erwarb zusätzlich den S-VHS-Vollformatcamcorder NV-MS4,
ebenfalls von Panasonic. Trotz der analogen Aufzeichnungsvariante sorgte
der S-VHS-Schultercamcorder seinerzeit für gestochen scharfe
Filmaufnahmen, die seinem digitalen Pendant zumindest augenscheinlich in
nichts nachstanden. Damit waren dann jedoch im Netzbetrieb 5
Aufnahmestunden ohne Pausen für sogenannte Zwischenschnitte drin, was
bei der Aufzeichnung von Veranstaltungen wie Theaterstücke oder
Karnevalsveranstaltungen und dem nachfolgenden Zusammenschnitt große
Vorteile einbrachte.
Im Jahre 1999 erwarb ich dann mein erstes digitales
Videobearbeitungssystem von der Firma FAST auf Basis eines Pentium II 400
MHz mit dem Betriebssystem Windows NT, jedoch mit analoger
Systemspeisung via Y/C. Die Geburtsstunde für den nonlinearen Schnitt in
der Geschichte meiner Arbeit als Filmemacher war gekommen und die recht
langen Rechenzeiten für Szenenübergänge (Blenden) und Titeleinspielungen
nahm ich damals sozusagen noch als gottgegeben hin; dennoch freute ich
mich nun über die Vielfalt an Bearbeitungsmöglichkeiten und vor allem über
die nun über mehrere Szenen hinweg funktionierende Stereo-Nachvertonung.
Und natürlich über die weitaus bildqualitätsverlustärmere Nachbearbeitung.
Die Ära der langen Zwischenszenenberechnung (Blenden, Titeleinspielungen,
etc.) fand im Jahre 2001 ein Ende, als ich mir die erste DV-Schnittkarte mit
durchgängiger digitaler Videobearbeitung mit einem neuen und auch
schnelleren PC mit 1,3 GHz-Taktung zulegte. In dieser Verbindung kam dann
die Software Adobe Premiere 6.0 zum Einsatz. Die Rechenzeit für eine 2
Sekunden andauernde Wischblende dauerte nun nur noch ca.10 Sekunden
und ein beim Filmschnitt fortlaufendes Arbeiten konnte nun ohne
Zwangskaffeepause stattfinden. Mit der gleichzeitigen Anschaffung eines
digitalen Videorekorders war ich nun erstmals in der Lage, eine volldigitale
Videobearbeitung, d.h. von der Aufnahme bis zur Erstellung von
Masterbändern, also ohne nennenswerten Qualitätsverlust, zu realisieren. Für
mich schließlich das nahezu perfekt funktionierende System zur damaligen
Zeit.
Meine eigens produzierten Filme von damals gingen querbeet von
Hochzeitsfilme über Aufzeichnungen von Karnevalsveranstaltungen,
Musikkonzerte, Theaterstücke, sonstige Festivitäten, Lehrfilme für berufliche
Zwecke und weitere Anlässe. Die “Endausgabe” für den Betrachter erfolgte
dann vom digitalen Masterband meist auf VHS-Kassette und später dann auf
DVD.
Eines meiner spannendsten Experimente in der Geschichte als Kameramann
und Filmemacher war mein erster Versuch mit der Greenscreen-Technik im
Jahre 2011. Ein Effekt, der auch heute noch in vielen Hollywood-
Filmproduktionen zum Einsatz kommt.
Mit meiner normalen Filmausrüstung und einem schlichten grünen Stück
Filzstoff ohne sonstigem Beleuchtungsequipment ging ich zum Set und
erstellte als Produzent eine satirisch nachgespielte Nachrichtensendung einer
öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt; und das Endresultat konnte sich,
gemessen am recht geringen Aufwand, der recht kurzfristigen
“Auftragsannahme” und seinem Zweck sogar sehen lassen.
Dies nahm ich zum Anlass, mir eine komplette mobile Greenscreen-
Ausrüstung inklusiver mobiler Studiobeleuchtung anzuschaffen, die ich dann
beispielsweise im Jahre 2014 in einem Film zum Thema Arbeitssicherheit
erfolgreich einsetzte und riskante Szenen in Höhen (z.B. auf einem
Baugerüst) qualitativ hochwertig filmisch abbilden konnte, die tatsächlich
ebenerdig und damit sicher vor der grünen aufgespannten Leinwand
abgedreht wurden.
Filmbeispiel für die Darstellung der Funktion einer Greenscreen
Auch wenn ich im Rahmen dieses Portraits mitunter Teile meiner technischen
Ausrüstung nenne und aufzähle, so bezwecke ich damit nicht etwa
unterschwellig eine prahlerische Absicht, sondern möchte die für die heutige
Zeit recht primitive und umständlich anzuwendende Technik erläutern, die
beispielsweise in den 1990er Jahren für den damals noch linearen
Videoschnitt als äußerst fortschrittlich galt und für eine spezifische
Bearbeitungscharakteristik steht. Ein Großteil der Geschichte für Film- und
Tonaufzeichnung schreibt nunmal die Technik und Markennamen wie FAST,
Commodore, Steinberg, Sony oder auch Panasonic stehen dabei für sehr
spezielle und auch teils einzigartige Produkte, die sozusagen bei Musikern
und Hobbyfilmenthusiasten eher eine begriffliche Bedeutung haben.
Das “Zentrum” meiner Filmwerkstatt ist heute ein handelsüblicher Intel-
Rechner mit 16-Kern-Prozessor und zwei Monitore und spezielle Tastaturen
mit einem digitalen Audiomischpult. Einer teueren Videoschnittkarte, wie zu
früheren Zeiten, bedarf es heute nicht mehr. Zum Dreh verwende ich derzeit,
je nach Situation, mehrere Kameras im FullHD-, bzw. 4K-Segment. Dazu
gehört heute z.B. der Panasonic-Camcorder HC-X1000 aus dem Prosumer-
Bereich, eine Spiegelreflexkamera mit verschiedenen Objektiven, drei Bridge-
Kamera für (fast) alle Zwecke, zwei Flugdrohnen und natürlich, heutzutage
fast obligatorisch, zwei ActionCams. Knapp ein Dutzend Stative, vom
schweren Fluidkopf-Videostativ bis hin zum federleichten Mini-Reisestativ
helfen bei ruhigen Filmaufnahmen aus, ein kleiner Kamerakran, sowie ein
selbstgebauter “Dolly” (Kamerawagen) und zwei Gimbals (Schwebestative)
bringen schöne Bewegungsfahrten in die Aufnahmen.
Derweil drehe ich eigentlich nur noch Kurzfilme, um meine selbst komponierte
bzw. arrangierte Musik sozusagen visuell zu ergänzen. Die Präsentation
meiner Werke findet nun fast ausschließlich im Internet statt, um diese
letztendlich dem größten Publikum überhaupt zukommen zu lassen, nämlich...
... der ganzen Welt!
... als Musikkomponist und -produzent
Bereits in den 1980er Jahren beschäftigte ich mich mit dem generieren von
Musik am Computer. Wer zur damaligen Zeit ein Commodore C64 sein Eigen
nennen konnte, weiß sicherlich, was ich meine. Ohne aus einem
Computerprogramm heraus, d.h. nur durch das mühselige und zeitraubende
Eintippen von Befehlen der Computersprache “Basic” konnte man dem guten
alten sogenannten “Brotkasten” einfache Töne bestimmter Tonhöhen und -
längen entlocken. Und das tat ich damals als Jugendlicher mit großer
Hingabe. Kenner der damaligen Szene wissen davon sicherlich und fast im
wahrsten Sine des Wortes “ein Lied zu singen”. Durch meine musikalische
Vorbildung (ich versuchte mich in den frühen 1980er Jahren an der Orgel
oder neudeutsch: am Keyboard) verfüge ich zumindest über Grundkenntnisse
bezüglich einzusetzender Akkorde und bestimmter Akkordfolgen, die mir
heute bei der Musikkomposition sehr von Nutzen sind.
Erst Mitte der 1990er Jahre, mit dem Erwerb meines ersten Pentium-
Rechners, besorgte ich mir leistungsfähige Software, um zumindest mit
sogenannten Musikschnippseln etwas brauchbares und gut klingendes
herzustellen. Das klappte auch, soweit man die mitgelieferten Synthesizer-
Klänge im Zuge der damals aufkommenden Techno-Welle verwendete (was
bereits zu dieser Zeit meinem Musikgeschmack eigentlich überhaupt nicht
zukam). Vorreiter dieser Software-Produzenten für Konsumer waren damals
die Firma ejay und die heute noch existierende Firma MAGIX mit dem stetig
und laufend aktualisierten MusicMaker. Auch mit einem weiteren
preisgünstigen und recht einfachen Programm (der Name bzw. der Hersteller
ist mir leider nicht mehr bekannt) war es möglich, mit den mitgelieferten
mehrtaktigen Songschnippseln, Schlagermusik zu komponieren, was mir
damals persönlich schon eher lag, wenn auch die Möglichkeiten in der
Kreativität dazu nach wie vor noch sehr begrenzt waren.
Doch mit der Weiterentwicklung der MIDI-Klangerzeugung am Computer und
dem Einbinden von beliebigen Software-Synthesizern über die neue VST-
Schnittstelle begann für mich erst das richtige Zeitalter der ernst zu
nehmenden digitalen Musikproduktion. Es war Anfang der 2000er Jahre, als
ich einen Musik-Sequenzer von der Firma Steinberg auf meinem Rechner
installierte und für damalige Zeiten das Non-Plus-Ultra hierfür zu besitzen
glaubte. Ein echt klingender Software-Synthesizer, der fast alle möglichen
Instrumente sehr authentisch nachspielen und ein singender Mönch, der Aahs
und Oohs in der gewollten Tonhöhe und Tondauer von sich geben konnte, hat
mich damals total fasziniert. Das Zutun von etwas Hall und Kompression und
die Frequenzbearbeitung über verschiedene Plugins (Softwarezusätze) hat
die Sache dann nahezu perfektioniert.
Steinberg-Software nutzte ich noch bis ins letzte Jahrzehnt, jedoch setze ich
bereits seit 2009 auf die Sequenzer-Software “Samplitude” (MAGIX).
Wissenswertes über mein eigens zusammengestelltes virtuelles Orchester
findet man auf der Seite “Das Orchester...” in diesem Portal.
Ganze vorgefertigte Taktsamples bzw. Musikschnippsel von realen
Instrumenten in Form von WAVE- bzw. MP3-Dateien aus irgendwelchen
Soundpools wie zu früheren Zeiten setze ich zwischenzeitlich nur noch
äußerst selten ein; alle meine Melodien und fast alle Begleitstimmen
(Harmonien, Gegenmelodien, Koppelstimmen, Bassstimmen, Klavierakkorde,
etc.) komponiere ich mittlerweile selbst.
Ab und zu arrangiere ich noch die klassischen Werke bekannter Komponisten
aus alten Zeiten mit teils modernerer Instrumentenbesetzung. Als Grundlage
hierzu dienen zum einen Teil MIDI-Dateien zum frei verfügbaren Download
aus dem Internet, zum anderen Teil selbst eingespielte bekannte Ohrwürmer
mit eigens dazu komponierter passender Begleitung.
Der Kritiker meiner Werke stellt natürlich unweigerlich fest, dass ich die
klassische Musik als wesentliches Kompositionsfach für mich entdeckt habe.
Diese ist technisch gesehen leider auch die schwierigste. Trotzdem bereitet
es mir ebenso großes Vergnügen, rhythmische und Musik mit (E-)Gitarren
und modernen elektronischen Instrumenten zu komponieren...
Mein
Kanal...
Kurz zu meiner Person: Mein Name ist
Andreas Gehrlein und ich wurde Ende der
1960er Jahre in der Fächerstadt Karlsruhe
geboren.
In meinem bisherigen Leben wechselte ich
die Wohnorte einige Male zwischen dem
“Ländle” (Baden-Württemberg) und der
schönen Pfalz, habe mich jedoch nun
dauerhaft in einem schönen pfälzischen
Weinort zwischen Landau und Speyer
niedergelassen.
Hauptberuflich stehe ich in einer naturwissenschaftlich-technischen Tätigkeit
seit Beginn meiner Ausbildung im Jahre 1985 in einem mittelständischen
Unternehmen der chemischen Industrie in Karlsruhe meinen Mann.
Trotz dieser Tätigkeit, die mich zeitweise stark in Anspruch nimmt, bin ich
bereits seit Jahrzehnten mit meinem Hobby neben dem Motorrad fahren in der
medialen, mittlerweile volldigitalisierten Welt zuhause:
Im Bereich der eigens produzierten Musik und der Filmproduktion.
Auf diesen Gebieten bin ich Autodidakt, habe kein Hochschulstudium oder
sonstige anerkannte Schulen und Ausbildungsstätten besucht oder sonstige
Kurse belegt, mit Ausnahme des von Privat erhaltenen Orgel- bzw.
Klavierunterrichts in den frühen 1980er Jahren.
Größtenteils durch Fachbücher, das Internet und mittlerweile langjährige
Praxis, auch nach der Maßgabe “Lernen durch Versuch, Irrtum und Erfolg”,
habe ich mir spezielle Techniken angeeignet, die mir dabei unterstützend
beistehen.
... als zeitgenössisches Individuum auf dem Sprung ins
21. Jahrhundert
Das Equipment in den 1990ern...
... die Filmwerkstatt:
... und der Vollformater:
... und heute...
... die Filmwerkstatt:
... und eine Kamera mit Rig und Stativ: